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Praktische und grundsätzliche Überlegungen
Praktische und grundsätzliche Überlegungen
Aus meinem Einsatz von Godly Play in einer 4.Klasse an einer öffentlichen Schule sind folgende grundsätzliche Überlegungen/Fragen erwachsen.
- - GP durchbricht Raum-, Zeit- und Arbeitsweisenalltag der normalen Schule (rascher Fächerwechsel, kurze Pausen)
- - GP kann seine Wirksamkeit nur voll entfalten, wenn seine Phasen bei SuS internalisiert und in ihrem jeweiligen Wert erkannt sind. Das erschwert punktuellen Einsatz.
- - Das gilt besonders für solche Aspekte, die Fähigkeit zur Selbststeuerung der SuS als Ausdruck von Freiheit im Sinne der Montessoripädagogik voraussetzen (z.B. fehlender Blickkontakt bei Darbietung, oder: viele SuS kamen in der Kreativphase um zu fragen, ob sie „auch kleben dürfen“, obwohl dies ausdrücklich angesagt worden war = Indiz der Irritation)
- - GP darf im RU kein christl. Selbstverständnis bei SuS voraussetzen, deshalb müssen alle Aspekte in GP, die das Bildungsverständnis der öffentlichen Schule unterstützen, verstärkt werden - „wir Christen“-Aspekte hingegen reduziert werden. Für die konzeptionelle Grundlegung scheint insbesondere die „performative Religionsdidaktik“ geeignet.
- - Persönliches Beten im RU nur unter ganz bestimmten, plausibilisierten Bedingungen möglich, d.h. „Fest“ braucht anderen Akzent, z.B. reihum gelesene Psalm-Stücke
- - Gesamtfrage: Was braucht es, damit „Schule“ „bereit“ wird für GP?
- steinhaeuser
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- 355 Beiträge

Re: Praktische und grundsätzliche Überlegungen
- - Tische & Stühle an die Wände schieben, um Platz für den Kreis zu schaffen, Fokusregal aufbauen, Fußboden fegen = großer Aufwand
- - Fahrbarer GP-Schrank wäre eine große Hilfe
- - Raumwechsel wäre u.U. sowohl eine praktische Entlastung als auch makrosemantisches Signal für die „abweichende Besonderheit“ von GP im Schulalltag (Aula? Raum der Stille?)
- - Auf dem Fußboden zu sitzen, war für viele SuS gänzlich ungewohnt – wurde als Einladung zum „Lümmeln“ aufgefasst
- - 27 Kinder in der Klasse - Doppelkreis nötig, damit alle sehen konnten
- - eine Doppelstunde bietet genug Zeit
- - „Kreis bilden“: SuS warten in der Pause vor der Tür. In 2 Schüben in den Raum gelassen, um Innen- und Außenkreis (auf Lücke gesetzt) organisieren zu können.
- - „Darbietung“: wegen ungewohntem Zuhören müssen SuS vorher die Chance bekommen, zu verstehen, worin ihre Tätigkeit jetzt bestehen wird.
- - „Kreativphase“: 20‘ reichen nicht aus! (Frustrationsgefahr)
- - „Fest“ – Sinn dieser Phase von SuS schwierig zu erkennen ohne Gebete1269864471
- - Polarisation der Aufmerksamkeit viel schwerer in großen Gruppen & bei fehlender Gewöhnung
- - SuS arbeiteten an den an die Wände geschobenen Tischen – Rücken zur Raummitte – wirkt etwas unterstützend für Konzentration
- - K.-mat. muss attraktiv ausgelegt sein – viele Sondermaterialien nötig, die in den Federtaschen oder persönl. Fächern nicht vorhanden sind. Kinder benutzen sonst vorrangig ihre Buntstifte und „zeichnen Ereignisse aus der Darbietung nach“
- - Kombination mit Fach „Kunst“ möglich, um K.-materialvielfalt Schritt für Schritt zu erweitern und einzubeziehen?
- - Wegen unterschiedl. Arbeitstempo: Variable Zusatz-Beschäftigungsmöglichkeiten vorhalten
- steinhaeuser
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- 355 Beiträge

Re: Praktische und grundsätzliche Überlegungen
Ich habe Godly Play in der Grundschule, v.a. Klasse 1+2 punktuell eingesetzt. Im Raum stehen die Tische in Gruppen, so dass jeweils vier Schüler Platz haben. In der Mitte habe ich so Raum für einen Stuhlkreis/Sitzkreis. Die Kreativphase findet dann an den Tischen statt, die Schüler holen sich das Material von vorn.
- steinhaeuser
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- 355 Beiträge

Re: Praktische und grundsätzliche Überlegungen
Wenn man nur 45 Minuten zur Verfügung hat, bleibt einem nichts übrig, als das Konzept an die Gegebenheiten anzupassen. Ich wähle kurze Geschichten aus - wobei ich diese hinsichtlich des christlich-inklusiven Gehaltes teilweise abändere aufgrund der auch z.T. nichtchristlichen SuS. Die SuS wissen, dass ihnen nicht viel Zeit in der Kreativphase bleibt - klare Ansagen vorher verringern die Frustrationsgefahr. In 20 Minuten entstanden zum Thema Taufe viele kleinere Arbeiten aus Ton. Die Zeit war hier ausreichend. Das Fest fällt aufgrund der mangelnden Zeit allerdings weg.
- steinhaeuser
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- 355 Beiträge

Re: Praktische und grundsätzliche Überlegungen
Ich habe trotz widerer Umstände tolle Erfahrungen mit godly play im Unterricht gemacht, die ich nicht missen möchte! Sicher gibt es einige Einschränkungen (s.u., aber bisher ließ sich alles lösen)
Vorteile:
- auch spracharme Kinder kommen mit in die Geschichte
- Fokussierung durch erzählbegleitetes Bodenbild
- Bodenbilder (bes. bei Glaubensgeschichten) eignen sich super für Reihentransparenzen und das Aufzeigen von Zusammenhängen
Probleme und Lösungsansätze:
- Zeit (45 Minuten Reli) --> In einer Stunde erfolgt die Darbietung der Geschichte, optimal wenigstens mit der Ergründungsphase. Manchmal biete ich dar und nehme meine 2 "wichtigsten" Ergründungsfragen auf, zu denen die Kinder sich äußern. Dadurch entsteht kein Zeitdruck. In der Folgestunde rekonstruieren die Kinder das Bodenbild und fassen dabei den Inhalt zusammen, es folgt die "ausführliche Ergründung". Kreativphasen kommen bei mir seltener vor, weil das Ergründunden den Schwerpunkt einnimmt.
- Raum --> Kinder sitzen im Bänkekreis mit niedriegerer Sitzhöhe. Nur Kinder, die möchten, setzen sich davor auf den Boden, ABER: Kinder bekommen 1 "Probeerzählung", in der sie testen können, ob sie für die Zeit ruhig auf dem Boden sitzen können oder dies Schwierigkeiten bereitet. Falls es aus irgendwelchen Gründen gar nicht mehr geht, leises "Zurückrutschen" auf die Bank. Zum Übertreten in den "heiligen Raum" dient eine Kordel (besonders, wenn ich den Raum durch den Raumwechsel nach den Kindern betrete).
- fehlende door person/ fehlender Blickkontakt --> sicherlich gewöhnungsbedürftig, muss (wie jede klassische Methode) eingeübt werden. Klappt dann aber erstaunlich gut (auch mit 20-24 Kindern in "schwierigen" Schulen!) Grundsätzlich gilt: Je früher die Kinder Godly Play kennen, desto besser können sie damit arbeiten!
Hinzu kommt: Da im RU natürlich nicht ausschließlich Godly Play genutzt wird, muss nach einer für die Gruppe stimmige Balance geschaut werden. Ich selbst finde einige Geschichten auch besser mit anderem Material (Kamishibai, Bodenbilder,...) präsentiert, das ist Geschmackssache. Besonders hilfreich sind aber die ritualisierten Texteinstiege von Godly Play, die ich teilweise mit verwende.
Liebe Grüße
- Wiebke
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