Godly Play / Gott im Spiel mit Jugendlichen

KonfirmandInnen

„Woher wussten die Menschen damals eigentlich, dass Gott mit ihnen auf dem Weg ist? Wie konnten sie die Stimme Gottes hören und wissen, was richtig ist und was zu tun ist?“
Für Jugendliche in der Konfirmandenarbeit, die sich in einer Zeit des Übergangs befinden, sind solche existentiellen und spirituellen Fragen enorm wichtig für ihre weitere Lebensplanung. Sie wollen ihr Leben gut und richtig gestalten und sind doch voller Zweifel, wie dies gelingen kann. Godly Play / Gott im Spiel eröffnet ihnen einen Raum, in dem ihre Fragen und Zweifel Platz haben.
Manchmal gerät die Anmutung von Godly Play / Gott im Spiel in Konflikt mit den Abgrenzungswünschen pubertierender Jugendlicher gegen ihre Kindheit. Dennoch spüren sie in den biblischen Geschichten, dass sie damit nicht alleine stehen, sondern Menschen lange vor ihnen ähnliche Fragen und Zweifel hatten. Sie erleben unterschiedliche Lebenskonzepte und bringen sie mit ihren eigenen in Verbindung. Sie können ihre eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten entdecken und in einem geschützten Raum spüren: es geht nicht um schnelle Entscheidungen, nicht um richtig oder falsch, sondern darum, den eigenen Weg vertrauensvoll zu gehen.

Ulrike Labuhn, Fachberaterin für Kindertagesstätten, Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz

Weiterführende Schulen

weiterfuehrende SchulenWas im Bereich Grundschule zur Kompetenzorientierung und der unterrichtlichen Gestalt von Religion zu sagen war, gilt verstärkt in den weiterführenden Schulformen. Während es in der Pubertät den Jugendlichen in der Schule oft schwer fällt, sich dem Spiel zu öffnen, gewinnen sie in der Oberstufe wieder ganz neue Lust am spielerischen Theologisieren. Ältere SchülerInnen sind nun in der Lage, komplexere historische und theologische Zusammenhänge zu durchdringen und die religiöse Sprache als solche zu reflektieren. Die elementare Anmutung der Godly Play-Materialien befremdet OberschülerInnen nur anfangs. Rasch merken sie, dass ihnen Godly Play / Gott im Spiel – in punktueller Ergänzung zum Lehrplan - eine spirituelle Kommunikation anzubieten vermag, die sie häufig suchen, die ihnen aber selten authentisch angeboten wird.

Martin Steinhäuser, ev., Prof. für Gemeindepädagogik, Leipzig

 

 

 

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf sind meist in besonderem Maß auf sinnen- und handlungsorientierte, ja Sprache ergänzende bzw. Sprache  verdeutlichende  Methoden angewiesen, um in Erfahrungs- und Verstehensprozesse hineinzufinden.
Das Konzept von Godly Play lässt die Schülerinnen und Schüler biblische Geschichten unmittelbar (meist) sehend miterleben. Da das Spielen der Geschichte - das Bewegen der Materialien, die eingesetzte Gestik – auf das Elementare reduziert ist, ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern theologische Sprache symbolisch auf nonverbale Weise zu erfassen und Verbalsprache verstehbar zu gestalten.
Besonders für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf „geistige Entwicklung“ ist es sinnvoll, die vorgeschlagenen Texte der Geschichten noch weiter zu elementarisieren und sprachlich zu vereinfachen. Auch die Fragen des anschließenden Ergründungsgesprächs sollten in Hinblick auf die konkrete Schülerschaft angepasst werden. Das innere Ergründen steht gleichberechtig neben verbalen Äußerungsmöglichkeiten.
Bei den Angeboten der Kreativphase ist besonders die Kreativität der Lehrkräfte gefragt, Methoden zu finden, die den Ausdrucksmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler entsprechen und dennoch nicht zu sehr lenken. Das können Legematerialien oder Realgegenstände und Materialien, die Sinneserlebnisse ermöglichen, sein.
Der ritualisierte Ablauf der Godly Play-Einheiten kommt den Lern- und Förderbedürfnissen dieser Schülerinnen und Schüler besonders entgegen. Er schafft Orientierung, Sicherheit, Geborgenheit und hilft Aufmerksamkeit zu fokussieren.

Cordula Sundal, Lehrerin an einer Schule für Schüler/innen mit sonderpädagogischen Förderbedarf in Schwäbisch Gmünd

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