Godly Play-Raum in der Fürstenloge in Zwenkau

Als ich mich vor 6 Jahren auf meine erste Stelle nach dem Religionspädagogik-Studium in Zwenkau als Gemeindepädagoge bewarb, wusste ich bereits, dass ich mit Godly Play arbeiten möchte. Während des Studiums hatte ich Godly Play in Bautzen bei Robert Marschall kennengelernt und war fasziniert. Ich startete meine ersten „Gehversuche“ in diversen Kindergottesdiensten und begann meine ersten Geschichten zu sammeln. Angeregt vom Konzept beschäftigte ich mich in meiner Bachelor Arbeit mit „religiöser Bildung in der Montessori-Pädagogik“ und später in der Master Thesis mit der Fragestellung nach einem Curriculum für die Christenlehre.

3 Bild 1 162A3735k klMit diesem Background kam ich also nach Zwenkau. Zum „Bewerbungsspaziergang“ schauten wir uns die zur Gemeinde gehörigen Räume an. Mir fiel gleich auf, dass sich in der Laurentius-Kirche in der 1. Etage, auf Höhe der Empore, ein Raum befand. In der Mitte ein großer Tisch, Linoleumfußboden, ockerfarbene Wände und ein Jahreslosungsplakat von 1998. Ich dachte sofort bei mir: „Dieser Raum ist perfekt! Die ehemalige Fürstenloge! Wie genial: Hier muss ein Godly Play-Raum rein. Einfach Tisch raus, Teppich rein, Wände weißeln, Regale rein und los geht`s.“ Mit dieser Idee ging ich zum Bewerbungsgespräch mit dem Kirchenvorstand und er ließ sich tatsächlich überzeugen! Eine große Fragestellung war freilich, wie es um die Wärme in der kalten Jahreszeit steht. Kirchen werden ja doch recht kühl im Winter. Dazu fand sich die Lösung mit einer Infrarotdeckenheizung. Somit ist der Raum ganzjährig nutzbar und muss gleichzeitig nicht die ganze Woche über geheizt werden, da er ja nur an 1 bis 2 Tagen genutzt wird. Die Aufbauarbeit erstreckte sich letztlich über mehrere Jahre und ist auch jetzt nicht abgeschlossen (und wird wohl auch nie). Dabei musste und durfte der Raum, genau wie auch ich, langsam wachsen und das ist gut so. Nach und nach kamen Geschichten dazu, im Raum, wie auch in mir. Mittlerweile empfinde ich unser "Kinderzimmer" als wahre Schatzkammer unserer Kirche und die Kinder sind dann wohl die Edelleute, die darüber verfügen. Die Symbolik, dass der Raum für die Kinder sich in der ehemaligen Fürstenloge befindet, erfüllt mich immer noch mit einem zufriedenen Schmunzeln. In meiner Masterthesis habe 3 Bild 2 162A4063k klich u.a. über den Begriff der Beheimatung nachgedacht. Kindern einen Raum in der Kirche anbieten zu können, wo sie religiöse und spirituelle Wurzeln schlagen können, ist so großartig und ich bin total dankbar, dankbar für den Segen, den ich in den letzten Jahren erleben durfte und die vielen wundervollen Momente, die ich mit den Kids teilen darf.

Tobias Mühlbach, Zwenkau

Gemeindepädagoge Tobias Mühlbach
Ev.-Luth. Kirchgemeinde Zwenkau und Schwesternkirchgemeinden
0176/20615721

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