Gottesbilder und Reden von Gott beim Fortbildner-Kolleg im März 2023
Vom 3. bis 5. März haben sich 18 Fortbildner:innen im hessischen Braunfels zusammengefunden. In dem sehr angenehmen Ambiente der methodistischen Gemeinde waren wir gut untergebracht und bestens versorgt.
Endlich wieder in Präsens haben wir uns viel Zeit füreinander genommen und den Freitagnachmittag und Abend dem Ankommen und persönlichen Austausch gewidmet. Wie bei Kollegtreffen üblich, sind wir mit einer Geschichte - dieses Mal „Gott hören“ - eingestiegen. Über das Ergründen legte sie bereits eine erste Spur in das Thema der Tagung.
In der ersten „Bonbon-Runde“ standen alle die gelungenen Dinge aus der letzten Zeit im Fokus, die unseren Godly Play-Alltag so besonders gemacht haben. Vielfältig, überraschend und inspirierend.
- Der Samstag stand dann ganz unter dem Motto „Gottesbilder“. Angeregt durch die Wahrnehmung, dass sich der Umgang mit Sprache und die Sensibilität für Sprache ändert und damit auch die Frage, welchen Einfluss dies auf religiöses sprechen und Godly Play hat, befassten wir uns zunächst mit folgenden eher biografischen Fragestellungen:
- Mit welchen Sprachbildern von Gott bin ich groß geworden?
- „Guter Gott“ – welches Gottesbild liegt meinem Sprechen zugrunde?
- Dem Geheimnis vertrauen – Mein Gottesbild respektive meine Haltung in seiner Wirkung in den Phasen einer Godly Play-Einheit
- Wie rede ich Gott an? – Die Frage nach dem Gender
Im zweiten Teil des Tages standen dann konzeptionelle Fragen zum Gottesbild im Vordergrund:
- Welche Godly Play-Geschichten geben einen besonderen Hinweis auf die Gottesbildfrage?
- Welche Gottesbilder/ Aspekte des Gottesbildes finden sich darin?
- Ein Gott und viele Namen? – Was steht in den Geschichten und was möchten wir zukünftig nennen?
- Wie reden wir Gott an, auch in Bezug auf eine ganze Godly Play-Einheit?
- Welches Gottesbild vermitteln unsere Gesten?
Wir haben uns diesen Fragen mit verschiedenen Methoden genähert (mit einer Geschichte, im Worldcafé, in Kleingruppen und im Plenum) und das Konzept bezüglich der Geschichten, der Sprache (Geschlecht) und Gesten beleuchtet. Am Ende des Tages war unser Fazit: Wir möchten keine der Geschichten verändern, jedoch im Vorwort der nächsten Neuauflagen besonders auf dieses Thema hinweisen und anregen, den Gottesnamen z.B. auch einmal in der weiblichen Variante zu benutzen und zu beobachten, wie die Kinder damit umgehen.
Der Sonntag startete mit einer schön gestalteten Andacht, die Raum für Stille und Gebet gab. Der Vormittag war mehreren kleineren Fragen, Themen und Informationen gewidmet sowie den Verabredungen für die weiteren Fortbildner:innen-Treffen. Das nächste Kolleg wird im Herbst per Videokonferenz stattfinden. Und dann in einem Jahr wieder in Präsenz, vorgeschaltet vor die nächste Netzwerktagung im Frühjahr 2024 in Münster.
Es war eine gelungene Tagung, die alle Teilnehmenden trotz teils langer Anreise sehr genossen haben. Live ist es eben doch am besten!
Es grüßen herzlich aus dem Fortbildner-Kolleg
Ulrike Labuhn und Michael Wittenbruch